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Corona – Täuschung durch Weglassen

Corona – Täuschung durch Weglassen

Vortrag von Tom Lausen vor dem Europäischen Parlament am 7. Mai 2025

Ein Meinungbeitrag von Claudia Jaworski.

„Nicht schon wieder Corona“, „sie wussten es doch nicht besser“, so die reflexhafte Reaktion vieler Bürger, die von Corona nichts mehr hören wollen. Denn das kann unschöne Erinnerungen wecken. So verständlich die Reaktion der von Corona traumatisierten Gesellschaft ist: die richtige Reaktion wäre vielmehr eine allgemeine Empörung und der Ruf nach personellen Konsequenzen, wenn uns „Aufarbeitung in Form eines Kaffeekränzchens zwischen Frau Buyxs, Herrn Lauterbach und Herrn Lanz“ serviert wird, wie es der Datenanalyst Tom Lausen in den einleitenden Worten seines jüngsten Vortrags (siehe Link) vor dem Europäischen Parlament, den er am 7. Mai 2025 gehalten hat, formuliert. Diese Akteure sollten

„Rede und Antwort stehen für das, was sie in der Presse gesagt, verbreitet oder selbst initiiert haben“.

Solch einleitenden Worte sind von wesentlicher Bedeutung, gerade dann, wenn zu beobachten ist, dass die Aufarbeitung als ein unverzichtbarer Prozess der Geschichtsschreibung angestoßen wird, in Wirklichkeit aber verhindert wird. Dass Herr Lausen dies als seine Einleitung wählt, ist nur konsequent, da gerade jetzt darauf geachtet werden muss, wer die Kontrolle über die Art der Aufklärung übernimmt. Ausreden und Beteuerungen, wie „man wusste es nicht besser“, „wir müssen aus Fehlern lernen“, „hinterher ist man immer schlauer“, hat der Datenanalyst gleich zu Beginn seiner Ausführungen den Boden entzogen.

Irreführung durch „Ex Ante und Ex Post“

Dazu stellte er das Begriffspaar „Ex Ante“ und „Ex Post“ in den Mittelpunkt seiner Betrachtung, das gerade im sogenannten Aufklärungsdiskurs Fuß fasst. Während „Ex Ante“ die Kenntnis vor Beginn der Corona-Maßnahmen bezeichnet, betrachtet „Ex Post“ die Erkenntnislage danach. Die Behauptung, „Ex Ante“, also vorher, nichts gewusst zu haben, kann angesichts der von Tom Lausen gezeigten statistischen Auswertungen nicht gelten. Denn solange die öffentlich zugänglichen amtlichen Daten für jeden Interessierten einsehbar sind, entpuppt sich das angebliche Nicht-Wissen der Verantwortungsträger als Lüge.

„Nicht aus politischen Gründen bin ich hier, sondern weil ich in einer Gesellschaft leben möchte, in der ich nicht ständig angelogen werde. Eine Grundlage des Zusammenlebens ist, die Wahrheit von Politikern zu hören. Seit 2020 sind so viele Lügen im Raum, dass eine Aufarbeitung von 5 Jahren Corona notwendig ist, denn wir können erst dann friedlich zusammenleben, wenn wir auch über die gleiche Wahrheit sprechen.“

Ein Blick in die Daten und behördliche Anfragen, die immer wieder verklausulierte Wahrheiten durchscheinen lassen, zeigt, dass man „Ex Ante“, sprich zu dem Zeitpunkt, als die Maßnahmen getroffen wurden, nur das wissen wollte, was man wissen wollte. Denn was sagt uns das, wenn Sachverständige behaupten, es hätte keine ausreichende Datenlage gegeben, während schon zu Beginn der „Pandemie“ am 3. März 2020 eine Cosmo-Studie durchgeführt wurde, mit der das Impfverhalten der Bevölkerung nach Migrationshintergrund erforscht wurde und nur zwei Tage nach der Veröffentlichung der Gensequenz von Sars-CoV-2 der Impfstoff „Spikevax“ von Moderna definiert wurde? (1)

Nun könnte man an dieser Stelle sagen, die Handlungsweise war vorausschauend, nämlich Mittel zur Verfügung zu stellen, bevor die Gefahr da ist. Doch gab es wirklich eine Gefahr, und wenn ja wie groß war sie? Rechtfertigte sie die verhängten Maßnahmen, wie Lockdown oder einrichtungsbezogene Impfnachweispflicht? Man sprach zwar permanent von einer Risiko-Nutzen-Abwägung, jedoch ohne jemals eine Gefahrenschutz-Analyse gemacht zu haben, so Tom Lausen. Denn die entscheidende Frage wäre gewesen: besteht überhaupt eine Gefahr, die die harten Maßnahmen rechtfertigen könnte?

Die unvollständige Wahrheit ist immer noch nicht die ganze Wahrheit

Nun, nach Meinung des Datenanalysten ergibt die Gefahrenschutz-Analyse ein klares Bild: die Maßnahmen waren, wenn überhaupt, nur für einen kurzen Zeitraum gerechtfertigt.

In beeindruckender Weise legte Tom Lausen nämlich anhand einer Präsentation dar, wie selektiv die Auswahl der sich aus den Daten ergebenden Informationen seitens des damals stellvertretenden RKI-Präsidenten Prof. Dr. Lars Schaade war. Die unvollständige Wahrheit ist immer noch nicht die ganze Wahrheit, sondern Täuschung durch Weglassen, so Tom Lausen. Anschaulich macht er dies am Beispiel des Schreckgespensts namens Bergamo. In der Tat schossen die Sterbezahlen in der achten Kalenderwoche 2020 um das 10-fache in die Höhe (zu der eigenhändischen Totenzählung des Datenanalysten siehe folgender Bericht).

Sieht man den Sprung von 190 Todesfällen auf 2036 erscheint die Hochstufung der Gefahrenlage durch SARS-CoV-2 seitens des RKI von „mäßig“ am 13. März 2020 auf „hoch“ am 17. März 2020 erst einmal begründbar. Was nicht erzählt wurde, war zum einen, dass in der gleichen 12. Kalenderwoche am 16.03.2020 auf Basis der Eurostat-Datenbank auch in verschiedenen anderen europäischen Städten die gleiche Spitze der Sterbefallzahlen zu registrieren war.

Dabei korrelierte die hohe Sterbezahl nicht mit der Bevölkerungsdichte, wie man annehmen würde. Eine Stadt wie Madrid mit einer Bevölkerungsdichte von 5.640 Einwohnern/km² hatte den gleichen Sterbepeak wie Kastilien und Leon mit 25 Einwohnern/km². Schaut man sich die Peaks isoliert an, klingt der Ruf nach „Flatten the curve“ gar so nicht unvernünftig.

„Flatten the curve“ – Eine Propagandashow

Betrachtet man jedoch das gesamte Bild und lässt sich nicht nur selektiv eine einzige Information servieren, entpuppt sich laut des Datenanalysten Tom Lausen „flatten the curve“ als eine Propagandashow.

Denn links und rechts von der steilen Kerze zeigt sich vor und fünf Wochen nach diesen Peaks ein konstantes Sterbegeschehen mit den üblichen Auf und Abs innerhalb des normalen „Sterbekorridors“, wie Herr Lausen diesen bezeichnet: damit gab es im Dezember 2020

„keine Rechtfertigung für eine Eilzulassung von Impfstoffen, da das Sterben im Rahmen dessen lag, was im Sterbekorridor üblich war.“

Man muss daher die Frage stellen, warum nach dem gleichermaßen extremen Absinken der Sterbefallzahlen schon nach fünf Wochen und kurz vor dem Ausklingen der Erkrankungen nach der 19. Kalenderwoche in der Phase des „epidemiologischen Grundrauschens“ nicht nur keine Entwarnung gegeben wurde, sondern wie bereits etwa in Bayern die eingeleiteten flächendeckenden Testungen fortgeführt und sogar noch intensiviert wurden. Denn die Anzahl der Erkrankungen war zu diesem Zeitpunkt ebenso wie die Auslastung auf den Intensivstationen bereits rückläufig. Demzufolge drängt sich einem die Frage auf, ob die Ausrufung der Lockdowns, der Schulschließungen und der Maskenpflicht nichts mehr mit Erkrankungen, sondern nur noch mit einer „Test-Pandemie“ zu tun hatte.

Wenn die Rettung vorbereitet wird, bevor die Gefahr ausgerufen wird

Die von Prof. Schaade formulierte Rechtfertigung der Regierung, „vor der Welle“ sein und dies als Rechtfertigung für die harten Maßnahmen heranziehen zu wollen, widerstrebt dem Gedanken der Verhältnismäßigkeit und einer vernünftigen Gefahrenanalyse. Denn wenn man Rettungsboote schon vor der Gefahr zu Wasser lässt, dann muss diese Gefahr begründet und nicht nur anhand von Modellierungen heraufbeschworen werden. Und wenn der Erreger noch gar keinen Schaden anrichtet und man nur Modellierungen hat, dann muss man wenigsten eine Schadensabschätzung machen. Tom Lausen hierzu:

„Wenn Sie die Bevölkerung schützen wollen, dann ist die Grundlage dafür, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sie einen Schaden haben werde. Wie misst man das? Anhand der Todesfälle.“ „Wenn wir nichts haben, kann man mit harten Maßnahmen auch nichts verhindern“, so Tom Lausen.

Im Rahmen seiner Risikobetrachtung stellt Tom Lausen über die fehlenden Sterbefälle hinaus angesichts einer völlig verfehlten Risikoanalyse beispielhaft an den Patientenaufnahme in den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein in der vulnerablen Gruppe der über 80-jährigen im Zeitraum des Lockdowns vom 16.03.-15.05.2020 fest, dass ca. 5.000 Menschen weniger im Krankenhaus aufgenommen wurden als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. (2)

Das Fernhalten von Behandlungsbedürftigen aus den Krankenhäusern wäre nur dann gerechtfertigt, wenn in der Tat, so wie die WHO es behauptete, durch die Maßnahmen 1.600.000 Menschen gerettet worden wäre. Wie jedoch die vorstehende Grafik zeigt, hat sich an dem Sterbegeschehen vor und nach dem Peak nichts geändert.

Damit aber hat die Modellierung und nicht die tatsächliche Entwicklung in den Krankenhäusern sowohl die harten Maßnahmen als auch den Ausschluss von Menschen von der Aufnahme im Krankenhaus bewirkt.

Es handelte sich also ganz offensichtlich um eine rein politische Feststellung, wenn Prof. Dr. Wieler in der Pharmazeutischen Zeitung noch am 28.07.2020 behauptete, „Wir befinden uns mitten in einer Pandemie“. Denn hier wurden nicht Erkrankungen zur Grundlage dieser Behauptungen gemacht, sondern Ergebnisse von PCR-Tests. Der Hintergrund der angeblichen Pandemie war also, dass die Anzahl der Testungen um das Dreifache angehoben wurde und bei der „Gefahrenanalyse“ auf reine Inzidenzen abgestellt wurde, weshalb Todesfallzahlen und Krankenhausbelegung auf einmal keine Rolle mehr spielten.

Stellt man, wie das RKI es tat, zur Begründung der Corona-Maßnahmen auf den exponentiellen Anstieg der Todesfallzahlen in Bergamo ab, ist bei Fortschreibung dieser Betrachtungsmethode nach dem ebenso exponentiellen Rückgang der Todesfallzahlen in Bergamo die Rechtfertigung harter Maßnahmen, wie sie der Bevölkerung in Deutschland zugemutet wurden, nicht mehr zu halten.

Corona-Tote?

Das zeigt Tom Lausen am Beispiel Sachsen, zumal er auch dort als sachverständiger Datenanalyst im bereits angelaufenen Corona-Untersuchungsausschuss des sächsischen Landtags die Verhältnismäßigkeit der Krisenpolitik in Sachsen beleuchten soll. Er betrachtet zunächst die Anzahl der Todesfälle in den Kliniken in Sachsen im Zeitraum Januar 2019 bis September 2024. Dabei stellt er fest, dass die Zahl der in den Krankenhäusern behandelten Patienten „steil bergab“ geht. (3)

Dabei sei auch ein wirtschaftlicher Schaden entstanden, weil die Maßnahmen, hier insbesondere die Angst, sich im Krankenhaus anstecken zu können und die Auflagen des Maskentragens sowie das Aussperren bestimmter Patientengruppen aus den Krankenhäusern, dazu geführt habe, dass die Menschen das Vertrauen auch in die Krankenhäuser verloren hätten. Die dadurch ausgelösten rückläufigen Belegungszahlen hätten sich so in einem wirtschaftlichen Schaden für die Krankenhäuser niedergeschlagen.

Auch die Todesfallzahlen in Sachsen lassen eine Rechtfertigung der harten Maßnahmen nach seiner Auffassung nicht zu. Denn im Lockdown-Jahr 2020 sei nichts passiert. Erst zum Ende des Jahres 2020 seien die Todesfallzahlen angestiegen, was bis in den Januar 2021 angedauert habe. Und Ende 2021, in der Zeit, als der Booster kam, war wieder ein steiler Anstieg der Todesfallzahlen zu registrieren. Erst danach normalisierten sich die Sterbefallzahlen wieder. Und wenn man die „Corona-Fälle“ abziehen wollen, läge sogar eine Untersterblichkeit vor (4):

Man könne aus diesen Zahlen erkennen, dass mindestens die Hälfte der Verstorbenen nicht an Corona, sondern mit Corona verstorben sei, so Lausen.

Für besonders aufschlussreich im Hinblick auf die Frage, ob geimpfte oder ungeimpfte Menschen für die behauptete Überbelegung in den Krankenhäusern verantwortlich gewesen seien, hält er die Todesfälle der Menschen mit Pflegegrad im Verhältnis zu denen ohne Pflegegrad. In Sachsens Krankenhäusern seien während der Pandemie immer mehr Menschen mit Pflegegrad gestorben.

Insbesondere habe sich dies im Zeitraum von September bis November 2021 gezeigt. (5) Die Menschen mit Pflegegrad seien indes nahezu alle geimpft und geboostert gewesen. Für den richtigen Schluss im Zuge der Corona-Aufarbeitung gilt es daher, die vollständige Datenlage zu berücksichtigen, weil sonst mit der falschen Prämisse, dass die Maßnahmen – hier insbesondere die Impfung oder die Isolation der älteren Menschen – schützen, weitere Kollateralschäden vorprogrammiert sind.

Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse ist die Stoßrichtung der Aufarbeitung entscheidend. Kann man ausschließlich in die Zukunft blicken, ohne die Vergangenheit mit ihren nötigen Konsequenzen aufgearbeitet zu haben, oder gilt es nicht eher zu fragen, was die Bedingungen waren, die eine Pandemie ausgelöst haben (Laborursprung, PCR-Test, Änderung der Pandemie-Definition etc. ). Kehren wir also abschließend zur Ausgangsfrage zurück, wer die Richtung der Aufklärung vorgeben soll: Es können jedenfalls nicht die sein, die der Bevölkerung nur selektiv und nicht umfassend ein Bild von der tatsächlichen Gefahrenlage präsentiert haben. Daraus resultiert der Duktus der eingeleiteten Untersuchungsausschüsse, nämlich die richtigen Konsequenzen zu ziehen, um gegen künftige Pandemien gewappnet zu sein. Denn warum spricht niemand davon, künftige Pandemien zu verhindern? DAS sollte der Impetus sein, mit dem die Regierungen ihre Bevölkerung zu schützen haben, nicht die Prämisse, dass es unweigerlich erneut zu einer Pandemie kommen werde, obwohl – wie von Tom Lausen gezeigt – eine Corona-Pandemie allenfalls für fünf Wochen bestanden hat.

Quellen und Anmerkungen

(1) https://www.youtube.com/watch?v=QSZp_rdGp04 (TC 00:12:46)

(2) https://youtu.be/QSZp_rdGp04?si=vmcRBSvMLogZx4iL&t=4514 (TC: 1:15:14)

(3) https://youtu.be/QSZp_rdGp04?si=FUT6EsWxcda9jZtt&t=4923 (TC: 1:22:03)

(4) https://youtu.be/QSZp_rdGp04?si=rFwNr7iRnpmi5iGf&t=4974 (TC: 1:22:54)

(5) https://youtu.be/QSZp_rdGp04?si=H30-scQOVwv3ApU6&t=5025 (TC: 1:23:45)

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Wir danken der Autorin für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bild: Abstrakte Grafik mit Impfstoffspritzen
Bildquelle: grayom / shutterstock


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Claudia Jaworski Corona-Aufarbeitung Tom Lausen Europäisches Parlament Lars Schaade